Geschichte der Martinskirche


Foto: KG Cottbus-Süd

Die Martinskirche liegt zwischen den Orten Madlow und Kiekebusch, die heute Stadtteile von Cottbus sind.

Um ihren Standort und die Zeit ihrer Erbauung ranken sich verschiedene Legenden. Die spätgotische Backsteinkirche wurde Ende des 14. / Anfang des 15. Jahrhunderts errichtet. Sie ist dem Bischof Martin von Tours (*316, + um 400) gewidmet. Das Fundament eines älteren, hölzernen Vorgängerbaues mit Kopfsteinfußboden konnte im Kirchenschiff nachgewiesen werden. Die angebaute Sakristei besteht aus Feldsteinen. Der Sockel des Kirchturmes, etwas jünger als das Kirchenschiff, ist mit Feldsteinen vermischt. Das Pyramidendach wurde nach 1945 als Notlösung mit Holzschindeln eingedeckt und hat bei der letzten größeren Sanierung seine Ziegeleindeckung wieder erhalten. Die Längsseiten des Kirchenschiffes sind 1871 erhöht, die Firsthöhe aber beibehalten worden. Instandsetzungsarbeiten sind aus den Jahren 1593, 1730, 1785, 1840 und 1894 bekannt.

An den Außenwänden der Kirche sind noch bauliche Veränderungen, vor allem von Fensteröffnungen, erkennbar. Reste alter Wandmalereien wurden 1879 entdeckt, aber wieder überstrichen. Der Innenraum ist mit einer Holzbretterdecke in Sargdeckelform ausgestattet, die eine gute Akustik gewährleistet. Die gesamte, klassizistische Formen aufweisende Innenausstattung (Altar, Kanzel, Gestühl und Emporen – Anfang 19. Jahrhundert) wurde bei der umfangreichen Renovierung der Kirche 1974 entfernt.

Die Firma Löbling aus Erfurt erbaute 1988 die Orgel. Die Madlower Kirche besitzt drei Glocken, zwei sehr wertvolle aus Bronze (15. Jahrhundert) und eine dritte aus Eisen, gegossen 1956 in Apolda.