Expertenvortrag von Mareike Marnitz, Ev. Grundschule Ströbitz, Klasse 3
Thema: Die Martinskirche Cottbus-Madlow


Foto: KG Cottbus-Süd

Ich möchte Euch meinen Expertenvortrag über die Martinskirche halten. Sie steht in Madlow, das ist im Süden von Cottbus. Ich gehöre zu dieser Gemeinde.

Foto: KG Cottbus-Süd

Lage
Die Martinskirche liegt abseits vom Dorf Madlow, umgeben von Wiesen an der Spree. Für ältere Menschen ist es schwierig, dorthin zu kommen, besonders im Winter. Die Lage im Grünen und die Ruhe ziehen aber auch viele an. Wir Kinder lieben es, nach dem Gottesdienst noch draußen zu spielen oder auf Bäume zu klettern.

Geschichte der Martinskirche
Als meine Schwester Inga im Jahr 2004 geboren wurde, hat die Kirche das Jubiläum „880 Jahre Martinskirche“ gefeiert. (siehe T-Shirt)

Foto: KG Cottbus-Süd

Im Jahr 1124 soll der Bischof Otto von Bamberg auf seinem Weg nach Pommern an der Stelle vorbeigekommen sein, wo heute die Martinskirche steht. An der Stelle gab es vorher ein Heiligtum, das dem Götzen Flinz gewidmet war. Er war ein slawischer (sorbischer) Donnergott. Otto von Bamberg ließ eine kleine Holzkirche errichten. Er hat sie dem heiligen Martin geweiht. Der römische Offizier Martin hat mit dem Bettler den Mantel geteilt. Er wurde später Bischof von Tours und hieß dann St. Martin – heiliger Martin, weil er so viel Gutes getan hat.
Die Martinskirche, so wie sie heute dasteht, ist Ende des 14. Jahrhunderts gebaut worden. Unten als Fundament sind dicke Feldsteine zu finden. Darüber sind Backsteinziegel gebaut. Aus dieser Bauweise kann man schließen, dass die Kirche über 700 Jahre alt ist. Der Turm entstand etwas später als das Kirchenschiff.
Zuerst war die Martinskirche eine katholische Kirche und seit Martin Luther (1485-1550) evangelisch.

Foto: KG Cottbus-Süd

Glocken
Im Turm gibt es 3 Glocken. Zwei von ihnen sind aus Bronze und ganz alt und wertvoll (14.Jahrhundert). Und jetzt erzähle ich Euch einen Teil der Glockengeschichte: Im 2. Weltkrieg (1939-1945) wurden die drei alten Glocken in ein Glockenlager gebracht. Dort sollten sie zu Kanonenkugeln geschmolzen werden. Zwei haben den Krieg überstanden und wurden im Glockensammellager in Hamburg wiederentdeckt. Sie sind dann zurück nach Madlow gekommen. 1956 wurde eine neue dritte Glocke in der Martinskirche eingeweiht. Sie ist aus dem Ort Apolda in Thüringen und ist aus Eisen gegossen. Sie trägt die Inschrift: „Volk, Volk, höre Gottes Wort“ ( Altes Testament, Prophet Jeremia Kapitel 22, Vers 29)

Inneneinrichtung
Wenn man in die Martinskirche hineingeht, staunt man, denn sie ist ziemlich „modern“ eingerichtet. Es gibt Stühle zum Sitzen. Es sind 120 im Kirchraum unten und weitere 30 auf der Orgelempore. Der Kirchraum ist angenehm hell. Früher gab es alte Kirchenbänke, eine Orgelempore aus dunklem Holz und einen Kanzelaltar.
1971 wurde die alte Kircheneinrichtung entfernt und die Kirche bekam ein einfaches Aussehen. Der Taufstein ist aus der abgebaggerten Kirche in Klinge.
1988 wurde eine neue Orgel eingebaut, und zwar von der Firma Löbling aus Erfurt. Sie hat zwei Manuale (Tastaturen) und ein Fußwerk und ungefähr 1000 Orgelpfeifen. Eine Besonderheit ist der Zimbelstern (Glockenspiel). Der Zimbelstern wird immer zu Weihnachten bei „O du fröhliche“ und auch beim Abendmahl gespielt.
Zu diesem Weihnachtsfest bekamen wir große geschnitzte Holzkrippenfiguren aus Polen geschenkt: Maria, Josef, der Esel, ein Schaf und ein Hirte sowie der Verkündigungsengel. Diesen haben wir auf den Altar gestellt.

Mareike Marnitz - 8 Jahre